REBELLISCHE GEISTER wurde im Jahr 1908 veröffentlicht. Es erschien in Beirut in arabischer Sprache unter dem Titel Al-Arwah al-Mutamarrida (واح المتمردة), wörtlich übersetzt = Rebellierende Seelen / Widerspenstige Geister. Untertitel: Stimmen aus dem Schatten – leise, aber unüberhörbar. Es folgte die englische Ausgabe unter: Spirits Rebellious.
Das Buch enthält vier Erzählungen. Gibran schreibt von Frauen, deren Liebe ehrlich ist, aber als Sünde bezeichnet wird. Er schreibt von Armen, deren Schweigen eindringlicher ist als jede laute Anklage. Er schreibt von Menschen, die sich der Macht entgegenstellen. Mit diesen drei Erzählungen zeigt Khalil Gibran, dass er sich nicht mit Ungerechtigkeit abfinden will, dass Liebe größer ist als Gesetz und Würde, stärker als Furcht.
Die Texte in Rebellische Geister sind eine deutliche Kritik an den Verhältnissen in seiner libanesischen Heimat dar, an der diktatorischen Macht des Osmanischen Reiches (zu dem der Libanon damals gehörte) und an den Kirchen seiner Heimat. So klagt er:
"Von Anbeginn der Zeit bis in unsere Tage hinein verbündet sich die Klasse der Herrschenden mit der Geistlichkeit gegen das Volk. Das ist eine chronische Krankheit, die die menschliche Gemeinschaft befallen hat und von der sie nur durch die Ausrottung der Unwissenheit befreit werden kann."
Khalil Gibrans Kritik zielt auf die christlichen Bischöfe, die muslimischen Imame und brahmanischen Priester. Im Libanon wurde das Buch kurz nach seinem Erscheinen im Beisein der angesprochenen Repräsentanten aus Staat und den Kirchen öffentlich verbrannt. Khalil Gibran wurde exkommuniziert.
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