DIE STÜRME von Khalil Gibran erschien zunächst im Jahr 1920 in Kairo auf Arabisch unter dem Titel Al Awasif im Verlag Al-Hilal (Die Mondsichel), sodann in englischer Sprache mit dem Titel: The Tempests. (Das Buch ist nicht zu verwechseln mit The Tempest = Der Sturm von William Shakespears.
Die Stürme enthält Parabeln / Gleichnisse * und Erzählungen.
*Eine Parabel wie auch ein Gleichnis hat zwei Ebenen: A) Bildebene (Erzählung / Geschichte) und B) Sachebene (eine tiefsinnige Aussage, die sich in der Bildebene "versteckt"). Ein Gleichnis vergleicht direkt und offensichtlich zwei Sachverhalte. / Bei der Parabel ist die Beziehung zwischen der Geschichte und ihrer Aussage koplexer und gibt Spielraum für Interpretationen.
In DIE STÜRME geht es Gibran um das damals in seiner Heimat aufgeheizte Thema: unabhängies Libanon. Khalil Gibran fordert einen vom Osmanischen Reich unabhängigen syrischen Staat mit einer selbständigen Provinz Libanon.*
*Das Osmanische Reich, zu dem auch Libanon, Syrien und die Türkei gehörte war nach dem ersten Weltkrieg zerschlagen. Die Konferenz von Sanremo (in Italien) beschloss 1920 die Neuaufteilung des Osmanischen Reiches. Frankreich übernahm das Völkerbundmandat für Syrien und Libanon. Am 1. September 1920 wurde die Unabhängigkeit des Libanon als Großlibanon proklamiert. 1943 erlangte der Libanon dann seine völlige Unabhängigkeit von Frankreich. Die Amtssprache im Libanon ist Arabisch. Die Bevölerung gehört islamischen und christlichen Bekenntnissen an. Die Christen sind - im Vergleich zu dem in anderen arabischen Ländern - mit mehr als 40 % der Gesamtbevölkerung sehr stark vertreten. Khalil Gibran gehörte der im Libanon verbreiteten katholischen Konfession der Maroniten an.
Die Stürme in Sämtliche Werke - Band 2
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